Leinen: viele Qualitäten für ein privilegiertes Material
Ein umweltfreundlicher Anbau
Die Produktion von alltäglichen Konsumgütern steht im Fokus der Verbraucher. Da die Industrie für die Umweltauswirkungen vom Anbau/der Herstellung bis zum Vertrieb sensibilisiert ist, muss sie immer mehr Lösungen finden, um ökologisch verantwortungsvolle Produkte anzubieten. Die Textilindustrie ist davon bei weitem nicht ausgenommen.
Natürlichkeit liegt im Trend und wird überall aufgewertet. Um den wachsenden Anforderungen an die Produktionsweise gerecht zu werden, hat Leinen alle Register gezogen.
Zunächst einmal wird er überwiegend in Frankreich (Normandie, Picardie), Belgien und den Niederlanden angebaut. Das ist ein Glücksfall, denn die Vorteile gehen noch weiter.
Es handelt sich um eine einjährige Pflanze, die sich daher in einem gemäßigten Klima wohlfühlt. Die Aussaat erfolgt zwischen März und April, die Blütezeit ist im Juni.
Sie ist eine sehr wassersparende Pflanze. Sie ist mit dem Regenwasser aus dem nördlichen Klima sehr zufrieden. Sie muss kaum bewässert werden. Und der Einsatz von Pestiziden oder Düngemitteln ist für ihren erfolgreichen Anbau nicht unbedingt erforderlich.
Außerdem wird, wie bereits erwähnt, die gesamte Pflanze genutzt. Nichts wird weggeworfen. Die Nebenprodukte werden in der Papierherstellung oder zur Herstellung von Pflanzenstreu verwendet.
🌿 Die Schritte der Leinenherstellung 🌿
1. Das Roden: Ab Juli, nach der Blüte im Juni, wird der Flachs für eine gute Erntequalität gerodet. Dieser Vorgang wird mit speziellen Maschinen durchgeführt.
2. Das Rösten: Im August wird der Flachs geröstet, um die Fasern vom Stängel zu lösen. Dank der Umgebungsfeuchtigkeit können Bakterien den äußeren Teil des Stängels entfernen.
3. Das Schwingen: Hierbei werden die Flachsfasern durch mechanische Einwirkung von der Rinde getrennt. In dieser Phase werden auch die Leinsamen gewonnen.
4. Kämmen: Die langen Fasern werden mit feinen Kämmen gekämmt. Bei diesem Schritt werden die letzten Reste von Stroh und anderen Rückständen entfernt. Die Fasern liegen dann parallel zueinander.
5. Das Spinnen: Es gibt zwei Verfahren - das Nassspinnen (für Wäsche oder Bekleidung) oder das Trockenspinnen (für Möbel u. Ä.). Die Fasern werden dann zu Vorgarnen verarbeitet.
Leider wird ein Teil der Leinenproduktion nach China geschickt, um dort zu Kleidung verarbeitet zu werden. Abgesehen davon, dass die CO2-Bilanz katastrophal ist, verwenden die chinesischen Fabriken Farbstoffe und chemische Behandlungen. Der ökologische Aspekt von Leinen geht dabei völlig verloren.
Aus diesem Grund sollten Sie europäisches Leinen bevorzugen, das vor Ort angebaut und verarbeitet wird, um von einem einzigartigen Know-how zu profitieren und ein qualitativ hochwertiges und ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen.